Als ich als Supervisorin vor ein paar Wochen ein neues Team kennengelernt habe, formulierte eine Supervisandin was sie von der Supervision mit mir erwarte. “Etwas zum Mitnehmen“. In der Vergangenheit hätte sie es immer sehr geschätzt, wenn es Impulse für den beruflichen Alltag gab. Besonders gut sei die Supervision immer dann gewesen, wenn sie sich am Ende an etwas ganz Konkretes hätte erinnern können.

Sozusagen Supervision als Alltagsinspiration.

Wir starteten mit der Supervisionssitzung und im Laufe des Prozesses musste ich immer mal wieder an ihren Wunsch denken. Wir haben über viele Themen geredet, welche sich alle mehr oder weniger mit der Zusammenarbeit im Team befassten. In der Abschlussrunde strahlte Sie mich an und sagte… „Was ich mir gemerkt habe ist … „Lob ist ein Geschenk.“ … dieser Gedanke gefällt mir.“

„Teamsupervision ist ein guter Rahmen um seine Kollegen auch mal zu loben.“

Inspiriert durch die Äußerung ihrer Kollegin veränderte sich plötzlich der Fokus unserer Abschlussrunde. Die SupervisionsteilnehmerInnen nutzen die Gelegenheit sich bei dem Team zu bedanken. Plötzlich war es nicht mehr wichtig was noch nicht so gut läuft im Team, sondern das warum sie als Team gerne zusammen arbeiten. Das, warum es sich lohnt jeden morgen aufzustehen, und das, was hilft den stressigen Alltag zwischen Kindern und Eltern zu bewältigen.

Mit jeder weiteren Rückmeldung veränderte sich spürbar die Atmosphäre im Raum. Plötzlich gab es ganz viel Offenheit, Vertrauen in die gemeinsame Arbeit und das Zutrauen in sich als Team alle aktuellen Herausforderungen zu schaffen.

Diese Supervision hat mich zum aktuellen Monatsimpuls für eine achtsame Karriere (www.achtsame-karriere.de) inspiriert.

Erfolge feiern ist wichtig.

Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit um Erfolge zu feiern?

Mit diesem Monatsimpuls möchte ich Sie einladen sich selbst etwas Anerkennung zu schenken.

Bitte richten Sie Ihren Blick auf das, was Ihnen in der vergangenen Woche gut gelungen ist.

  • Was schätzen Sie an Ihrer Leistung?
  • Worauf sind Sie stolz?
  • Was erfüllt Sie mit Zufriedenheit?
  • Welcher Gedanke zaubert Ihnen ein Lächeln ins Gesicht?

Haben Sie etwas entdeckt? Ja? Sehr schön…

Falls nein, schauen Sie noch einmal genauer hin. Manchmal sind es gerade die kleinen Dinge die wertvoll für uns sind. Und wer bestimmt schon den Wert einer Sache? Wer bestimmt, ob wir uns dafür feiern dürfen oder nicht? Nicht die anderen… immer nur wir selbst.

Leistung der Anderen anerkennen.

Im zweiten Schritt würdigen Sie auch die Leistung anderer Menschen.

Wen haben Sie schon lange nicht mehr gelobt, obwohl er es eigentlich verdient hat?

Vielleicht fällt Ihnen spontan eine Kollegin, ein Mitarbeiter oder jemand aus Ihrem Freundeskreis ein.

Überlegen Sie… Wie könnten Sie hier ein Lob formulieren, dass stimmig und sich für Sie gut anfühlt? Was bräuchte es jetzt noch, dass Sie dieses Lob auch dieser Person schenken können? Wann möchten Sie dieses Lob weiter geben?

Nehmen Sie sich jede Woche eine kurze Auszeit um die Leistung zu reflektieren und zu würdigen. Machen Sie sich und Anderen das Geschenk eines Lobes.

Loben ist aber nicht nur Führungsaufgabe.

Oft höre ich, dass MitarbeiterInnen von Teams sich beschweren, dass sie kein Lob von ihren Vorgesetzten bekommen. Ich kann es nachvollziehen, doch Lob ist auch keine Einbahnstraße. Mindestens genauso oft höre ich von Nachwuchsführungskräften, dass diese sich etwas mehr Anerkennung für ihre Arbeit wünschen – von Vorgesetzten, aber auch von ihrem Team.

Ein Lob loszuwerden ist gar nicht so leicht.

Selbstverständlich möchte ich Ihnen auch meine zwei wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Prozess im Umgang mit Lob nicht vorenthalten.

1. Meist macht das Schenken von Lob mehr Freude als das Annehmen. Diese Freude ist sichtbar.

2. Nicht jede/r Kollege/Chef kann ein solches Geschenk direkt annehmen. Lassen Sie es einfach mal im Raum stehen. Erklären Sie es nicht. Rechtfertigen Sie sich nicht. Es ist was es ist. Ein Lob.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Schenken. Beim Schenken von etwas, dass völlig kostenfrei ist, aber für sich und andere mit keinem Geld der Welt zu bezahlen ist.

 

Herzliche Grüße

Eva Scheuba