Grübeln Sie noch oder sind Sie schon auf der Suche nach Ihrem Erfolgsteam?

Sie starten mit Ihrem Business so richtig durch und merken, dass Ihnen die Zeit durch die Finger rinnt? Sie hetzen von Termin zu Termin und haben kaum Zeit diese nachzubereiten? Ihnen ist bewusst, dass ihr Business aktuell nur wachsen kann, wenn Sie sich Unterstützung suchen?

Dann kommen hier vier Fragen, die Sie sich stellen sollten, wenn Sie über ein eigenes Team nachdenken.

1. Teamaufbau. Ist es der richtige Zeitpunkt für mich?

Es gibt nie den richtigen Zeitpunkt. Grundsätzlich gilt: Je früher desto besser.

In meiner Arbeit höre ich oft: „Eigentlich habe ich schon viel zu lange gewartet, aber …“

Mit Sicherheit gibt es viele gute Gründe dem Teamaufbau nicht die höchste Priorität einzuräumen. Das häufigste Argument, das ich höre ist, neben der finanziellen Belastung, das Gefühl, gar nicht so richtig zu wissen, was man überhaupt abgeben kann.

Je länger Sie abwarten, desto knapper wird die Zeit.

Gerade als Einzelkämpfer wird es immer schwerer werden Zeit abzuknapsen, um die neuen Teammitglieder einzuarbeiten.

Wenn Unternehmer mir sagen, dass Sie nicht mehr am eigenen Business, sondern nur noch im Business arbeiten – dann ist es 5 vor 12. Höchste Zeit über ein eigenes Team nachzudenken oder kürzer zu treten.

Wenn Dinge zu kurz kommen, die Spaß machen und für das eigene Business motivieren oder strategische Überlegungen, ist es häufig der Anfang vom Ende.

Praxistipp
Prüfen Sie regelmäßig:
– Haben Sie noch freie Zeitfenster für Dinge, die Ihnen Spaß machen?
– Haben Sie noch genug Zeit für die strategische Weiterentwicklung Ihres Business und für sich selbst?
– Mussten Sie in letzter Zeit Aufträge ablehnen, weil Ihnen die Zeit fehlte?

Sie kennen dieses unschöne Gefühl von Zeitnot? Dann schnell zur nächsten Frage.

2. Haltung. Bin ich bereit loszulassen und Dinge abzugeben?

Wenn Sie diese Frage jetzt schnell und mit „ja, selbstverständlich“ beantworten können. Gut. Nehmen Sie sich bitte noch einen Moment Zeit (noch einmal) darüber nachzudenken.

Können Sie sich vorstellen Aufgaben zu delegieren?

Nicht selten fällt es Unternehmern schwer das mit Herzblut aufgebaute Unternehmen in fremde Hände zu legen.

Aufgaben abzugeben, die sie am besten selbst bearbeitet hätten. Wachstum bedeutet auch immer ein Stück Verantwortung abzugeben und Vertrauen zu schenken. Delegation bedeutet aber auch nicht, dass Sie nicht kontrollieren dürfen.

Kontrolle ist wichtig.

Gerade in der ersten Zeit der Zusammenarbeit. Für Sie gibt es die Sicherheit, ob die Aufgaben auch in Ihrem Sinne erledigt werden. Vergessen Sie dabei aber nicht diese mit Feedback zu koppeln. Für Ihre neuen Mitarbeitenden ist es auch wichtig, dass diese sich durch Ihre Rückmeldung sicher fühlen können.

Praxistipp
Starten Sie klein! Geben Sie zuerst Dinge aus der Hand, die Ihnen nicht besonders schwerfallen. Die Klassiker in diesem Bereich sind die (vorbereitende) Buchhaltung, beschäftigten Sie eine Putzfee, die Sie in Ihrem Haushalt unterstützt oder beauftragen Sie ein Unternehmen, dass sich um die Vernichtung alter Akten kümmert.

3. Teamführung. Kann ich ein Team führen?

Zuerst die schlechte Nachricht:

Teams sind leider keine Selbstläufer.

Das anstrengendste Element in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen ist, diese zu führen. Der erste Schritt zu richtig guter Führung ist die Bereitschaft führen zu wollen. Nicht selten erlebe ich es in meinen Coachings, dass Einzelunternehmer nicht wissen was es bedeutet überhaupt zu führen.

Kommunikative Fähigkeiten sind ein wichtiger Schlüsselfaktor, aber alleine oftmals nicht ausreichend.

Aber keine Angst: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Jede Führungskraft, jeder Unternehmer hat irgendwann mit dem ersten Mitarbeiter gestartet.

Praxistipp
Bleiben Sie regelmäßig mit Ihren Mitarbeitern im Kontakt. Schaffen Sie eine positive und wertschätzende Kultur eines Miteinanders. Hierzu gehört eine positive Fehlerkultur genauso wie ein ehrliches Interesse an dem Gegenüber.

4. Mal ehrlich. Will ich es wirklich?

Vielleicht scheint Ihnen diese Frage jetzt etwas überflüssig. Schließlich beschäftigen Sie sich ja bereits mit dem Gedanken. Die Praxis jedoch zeigt jedoch auch, dass trotz aller Logik und Ratio manchmal ein innerer Widerstand besteht.

Ich spreche in einem solchem Fall von „einem Thema hinter dem Thema“.

Beispielsweise führt die Angst vor dem finanziellen Risiko oder die Befürchtung, dass Wissen aus dem Unternehmen „geklaut“ wird, dazu, dass ich niemanden einstelle. Ein Dilemma. Der Zeitdruck nimmt zu und dennoch kann ich mich nicht zu der notwendigen Entscheidung durchringen.

Praxistipp
Seien Sie ehrlich zu sich, umso leichter wird es Ihnen gelingen diese zumindest teilweise irrelevanten Bedenken zu erkennen und zu widerlegen. Letztlich ist es wichtig, dass Sie sich auch diese Gründe anschauen. Nicht ohne Grund existieren diese Gedanken in Ihrem Kopf. Sie zu verdrängen wäre keine gute Idee.

Sie haben alle vier Fragen mit „ja“ beantwortet?

Wunderbar. Dann sollten Sie loslegen.

Mindestens eine Frage haben Sie mit „nein“ beantwortet. Was nun?

In diesem Fall gibt es aus meiner Sicht genau 4 Möglichkeiten.

1. Sie warten erst einmal ab und starten noch nicht mit dem Teamaufbau.

Manchmal lösen sich Themen, Probleme und Bedenken auch mit der Zeit. Erlauben Sie sich folgenden Gedanken: Welchen Nutzen könnte es für Sie haben, dass Sie aktuell noch nicht mit einem Team arbeiten? Vielleicht lösen sich hier ein paar Knoten im Kopf.

2. Sie entscheiden sich bewusst gegen ein eigenes Team.

Sie wollen die Risiken, die mit einem Wachstum verbunden sind, aktuell noch nicht tragen akzeptieren dabei aber auch die damit verbundenen Konsequenzen. Auch das ist in Ordnung. Achten Sie gut auf sich, damit Sie nicht über Ihre eigenen Grenzen gehen.

3. Sie sammeln weitere Informationen und treffen dann Ihre Entscheidung.

Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass Sie noch mehr Informationen benötigen. Dann begeben Sie sich auf die Suche nach diesen Informationen. Überlegen Sie was Sie brauchen, woher sie es bekommen und dann nichts wie ran. Zögern Sie die Entscheidung nicht länger als nötig hinaus!

4. Sie starten trotz Unsicherheit.

Für manche Themen gibt es nicht die 100%ige Sicherheit. Sie sind sich dessen bewusst und probieren es einfach mal aus. Idealerweise wählen Sie eine konkrete Probezeit für sich um noch einmal neu darüber zu entscheiden. Sie akzeptieren das unternehmerische Risiko und treffen Ihre Entscheidung.

Ein kleines Fazit:

Egal wie Sie sich entscheiden – es wird die richtige Entscheidung sein.

Wichtig ist, dass Sie das tun was zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passt. Lassen Sie sich nicht treiben. Nur weil gerade einige Ihrer Kollegen Unterstützung einkaufen, muss es für Sie nicht der richtige Weg oder Zeitpunkt sein.

Denken Sie immer daran: Sie kennen sich und Ihr Business am besten!

Herzliche Grüße, Eva Scheuba